Wie erklärt man den Wahlsieg Donald Trumps? Welcher Form von Subjektivität bedarf es um unter
den gegebenen Umständen Widerstand zu ermöglichen? Wie können politische Programme und Aktionen
aussehen angesichts der Krise der westlichen Demokratien für die Trump als Symbol steht?Ein
Tag nachdem Donald Trump zum Präsidenten der Vereinigten Staaten von Amerika gewählt wurde
hielt Alain Badiou einen Vortrag an der UCLA in Los Angeles einige Tage darauf einen weiteren
an der Tufts University in Boston. In diesen hochaktuellen und politisch brisanten Reden
bezieht der Philosoph Stellung zur Situation in den USA. Neben der Analyse der Ursachen und
Gründe die einem Politiker den er als demokratischen Faschisten bezeichnet den Aufstieg zum
sogenannten mächtigsten Mann der Welt ermöglicht haben entwickelt Badiou hier Ansätze eines
radikalen Gegenentwurfs: Er blickt nach vorn und versucht zu skizzieren wie politischer
Widerstand angesichts der aktuellen Ereignisse aussehen kann. Die Krise der westlichen
Demokratien deren jüngstes und vielleicht spektakulärstes Symptom der Wahlsieg Trumps
darstellt birgt neben der Bedrohung womöglich die Chance einer politischen Neuorientierung
eines Aufbruchs zu neuen Formen des Engagements jenseits der etablierten politischen
Institutionen. Folgt auf diesen Schock ein politisches Erwachen im Westen?