War Foucault gegen Ende seines Lebens tatsächlich ein Anhänger des Neoliberalismus? Geoffroy de
Lagasnerie widerlegt diese allgemein verbreitete Auffassung in einer ebenso spannenden wie
aufschlussreichen Lektüre umstrittener Texte Foucaults in der er aufzeigt wie Foucault den
Neoliberalismus als Instrument der Kritik strategisch einsetzt ohne sich seiner Lehre zu
verschreiben.Ab den frühen 1970er-Jahren befasst sich Michel Foucault in zahlreichen Texten
die zu den umstrittensten seines Werkes gehören mit dem Neoliberalismus. Geoffroy de
Lagasnerie wendet sich gegen die gängige Rezeption die diese Auseinandersetzung als Zeichen
dafür nimmt dass Foucault sich gegen Ende seines Lebens dem Neoliberalismus angeschlossen
habe. Die Strömung weder völlig ablehnend noch sich ihr einfach unterwerfend nutze Foucault
den Neoliberalismus als ein Mittel um die Grenzen der politischen Philosophie der Theorie des
Gesellschaftsvertrags der Rechtstheorien des Marxismus und der Psychologie aufzuzeigen.
Foucault geht es darum mittels einer Neuinterpretation des Neoliberalismus eine historisch
wirksame Fähigkeit zum Ungehorsam zu entwickeln. Hierbei wirft Geoffroy de Lagasnerie die
Fragen auf mit welchem Mitteln im Zeitalter des Neoliberalismus eine Philosophie der
Emanzipation erarbeitet werden kann und welches die Bedingungen der Kritik dieser
Gouvernementalität sind. Damit geht er auf ganz neue Weise an Themen heran die im Brennpunkt
der zeitgenössischen Diskussionen auf internationaler Ebene stehen.