Jacques Rancière lotet mit seinem neuen Buch die Tiefen und Untiefen der Fiktion aus ihre
Ränder und Abgründe die Ufer die sie säumen und zu denen sie aufbricht.Seit Aristoteles weiß
man dass die Fiktion sich von der Alltagserfahrung nicht dadurch unterscheidet dass sie
weniger sondern mehr Rationalität besitzt. Sie verschmäht den Alltag um zu zeigen wie das
Unerwartete geschieht wie das Glück in Unglück und die Unwissenheit in Wissen umschlägt. Diese
Rationalität hat die Sozialwissenschaft in der Moderne auf die Gesamtheit der menschlichen
Beziehungen ausgedehnt. Die Literatur hingegen hat sie in Frage gestellt indem sie sich dem
Alltag und den gewöhnlichen Existenzen zugewandt und sich am äußersten Rand angesiedelt hat
der das was es gibt von dem trennt was geschieht. Von Stendhal über Marx Proust Rilke und
Conrad bis hin zu Faulkner Sebald und anderen erforscht Rancière die Ränder der Fiktion.