"Dekolonial heißt sich anzuschauen inwieweit die Gesellschaft strukturell rassistisch und
sexistisch bleibt was sehr oft zusammengeht."Das dekoloniale Denken von Françoise Vergès ist
intersektional. Vor dem Hintergrund des Weiterlebens der kolonialen Ideologie in den westlichen
Gesellschaften kämpft es gegen Sexismus Rassismus Kapitalismus und Imperialismus. Es greift
zurück auf die Bewegungen und Kämpfe der 1960er- und 1970er-Jahre insbesondere auf den Black
feminism um an die utopische Kraft des Feminismus anzuknüpfen und an eine Einbildungskraft
die eine grundlegende Veränderung der Gesellschaft zu tragen vermag. Weil der weiße bürgerliche
Feminismus sich dem Kapitalismus andient ruft die Autorin eindringlich dazu auf dem
Feminismus aufs Neue den Atem einer Bewegung einzuflößen die soziale Gerechtigkeit Würde und
Achtung zum Ziel hat und einer Politik des Todes eine Politik des Lebens entgegensetzt.