Als Verteidigung seines Schaffens gegenüber Friedrich II. entstanden ist Bachs Werk BWV 1079
berühmt geworden und dabei höchst enigmatisch geblieben. Das Buch zeichnet den Freiheitswillen
des Komponisten nach der ihn auch zu einem Vorbild der Avantgarde machen würde: Anton von
Webern sollte das Werk aufgreifen ebenso Sofia Gubaidulina und andere die es inmitten der
kriegerischen Konfrontationen des 20. Jahrhunderts als Zeugnis einer allseits versöhnenden
Spiritualität verstanden. Bach hatte seinerzeit das Projekt entworfen die Aufklärung durch
einen an der christlichen Überlieferung orientierten Universalismus zu überwinden und damit
nicht nur Ideen von Philosophen wie Hamann oder Schelling vorweggenommen sondern auch ein
Kunstverständnis von erneuter Aktualität begründet.