Es ist nicht zu leugnen dass dem Übersetzen oftmals ein Moment der Gewalt innewohnt
insbesondere wenn man die koloniale Vergangenheit Europas betrachtet. Dennoch legt der
franko-senegalesische Philosoph und postkoloniale Denker Souleymane Bachir Diagne in seiner
Übersetzungstheorie den Fokus auf den Begriff der Gastfreundschaft: Im Gegensatz zu denjenigen
die meinen adäquat übersetzen könne nur eine Person die der Identität der Autor:in nahesteht
liegt für Diagne der Wert des Übersetzens gerade in der Bemühung eine Fremdheit zu
überbrücken. Dadurch dass im respektvollen und empathischen Annähern des Fremden und Eigenen
neue sprachliche Wege freigelegt werden entsteht nicht nur ein wertvoller interkultureller
Dialog sondern es wird auch ein Beitrag zur einzigen universalen Sprache geleistet die
menschenmöglich ist: der Humanität.