Kurt Kotrschal bezieht Position. Der Mensch interessiert sich vor allem für - den Menschen.
Unsere Sucht nach Sinn lässt uns seltsame Konstrukte erschaffen: zweitausend Jahre
Selbstüberschätzung mit dem Ergebnis dass wir uns ernsthaft als Krone der Schöpfung
wahrnehmen. Er rückt dieses Bild zurecht indem er mit seinem unbestechlichen Blick die
Gemeinsamkeiten und Unterschiede zwischen Mensch und Tier vergleicht. Kotrschal gibt einen
aktuellen naturwissenschaftlichen Überblick über die Verfasstheit des Menschen und zeichnet
damit ein gegenwärtiges Bild unserer Conditio humana. Trotz aller kultureller Vielfalt teilen
Menschen viele ihrer Eigenschaften entwickeln sich aber dennoch zu unverwechselbaren
Individuen. Wir sind irrationale Wesen höchst sozial und kooperativ - und dennoch bereit zu
töten. Widersprüchlich oder? Der Verhaltensbiologe erklärt das Paradoxon: spannend und mit
großem Erkenntnisgewinn.