Zu Ungleichheit haben alle eine Meinung. Die Unterschiede zwischen oben und unten sorgen
schnell für hitzige Debatten. Doch oft ist unklar was mit Ungleichheit überhaupt gemeint ist:
Geht es um Einkommen Vermögen Konsum Chancen oder Gesundheit - oder um alles zusammen? Die
meisten sind sich einig dass die Ungleichheit zu groß ist und verringert werden sollte. Die
Frage ist nur wie stark. Die studierte Ökonomin und Journalistin Rosa Lyon bietet einen
erhellenden und nüchternen Blick auf die vielfältigen Facetten der Ungleichheit. Sie fordert
uns auf unsere Annahmen und Vorurteile zu hinterfragen und hinter die Zahlen zu blicken. Wir
leben in einer Gesellschaft die glaubt dass Leistungsbereitschaft und Talent die soziale
Position bestimmen. Doch die Realität sieht anders aus: Weit wichtiger als Fähigkeiten und
Anstrengungen ist die Familie in die man hineingeboren wird. Soziales kulturelles und
ökonomisches Kapital werden weitergegeben und der Status wird vererbt. Das Buch macht deutlich
dass Ungleichheit nicht naturgegeben ist sondern von Menschen gemacht. In frühen Jäger- und
Sammlergesellschaften war es kaum möglich Besitz anzuhäufen. Erst mit Sesshaftigkeit und
Landwirtschaft begannen sich wirtschaftliche Unterschiede abzuzeichnen. Besitzlose Bauern
standen ihren Feudalherren gegenüber. Das Konzept des Privateigentums das rechtlich durch den
Staat geschützt wird war eine aufklärerische Idee. Rosa Lyon zeigt wie sich ökonomische
Ungleichheit auf Bildung Lebensdauer und das Klima auswirkt welche Rolle Geschlecht und
Herkunft spielen und vor allem wie Ungleichheit unsere Gesellschaft spaltet Krisen verschärft
und unsere Zukunft gefährdet. Dieses Buch ist unverzichtbar um Wirtschaft besser zu verstehen
und die richtigen Fragen zu stellen. Etwa: Wie viel Armut und wie viel Reichtum wollen wir in
unserer Gesellschaft?