Fruchtbarer Boden und billige Arbeitskräfte: Unschlagbare Produktionsbedingungen für
Großunternehmen. Die Nachfrage ist groß und eine arme Landbevölkerung schnell enteignet. Kurt
Langbein zeigt die erschreckenden Folgen dieses modernen Kolonialismus. Erdölkatastrophen
rücksichtslose Produktionsprozesse menschenunwürdige Arbeitsbedingungen in Fabriken
abgefischte Meere - längst zahlen Mensch und Umwelt den Preis für die stetig steigenden
Bedürfnisse einer globalen Gesellschaft. Getrieben von der Suche nach immer neuen rentablen
Geschäftsfeldern findet auch eine weltweite Jagd auf fruchtbaren Boden statt. Immer größere
Geldgeber kaufen immer mehr Agrarland rund um den Globus auf. Im Gegenzug schrumpfen die
verbleibenden Lebensräume der Landbevölkerung drastisch. Die weitreichenden Folgen dieser Jagd
scheinen von außen nur schwer einsehbar. Kurt Langbein legt diese nicht nur offen er
konfrontiert uns auch mit der Frage welchen Preis wir letztlich für unsere Konsumgesellschaft
bereit sind zu zahlen und wie viel Menschlichkeit wir dafür opfern wollen. Ich habe als
Jugendliche die Schreckensherrschaft der Roten Khmer überlebt. Dann haben mein Mann und ich uns
hier angesiedelt. Wir haben Hunderte Mango- und Cashew Bäume gepflanzt. Wir hatten alles.
Unseren eigenen Reis und Gemüse 22 Kühe Hühner und ein eigenes Haus. Plötzlich kommen die
Bulldozer. Zerstören Mango- und Cashew Plantagen. Sie fahren die Bäume einfach um. Manchmal
braucht es mehrere Anläufe bis ein Baum entwurzelt umkippt. Bewaffnete Polizisten halten mit
MGs verzweifelt schreiende Menschen in Schach. Soldaten begießen Häuser mit Benzin und setzen
sie in Brand. Längst ist die globale Jagd auf Ackerland in einen Landraub ausgeartet und die
Auswirkungen dieses Beutezugs zeichnen das bestürzende Bild eines modernen Kolonialismus.