Eine ungeheure Spannung lag über Europa: der Machtkampf zwischen Kaiser und Papst war in vollem
Gange. In einem wohl einzigartigen politischen Schachzug hatte Kaiser Heinrich IV. den Papst
durch seine Buße vor Canossa gezwungen den Bann gegen sich den Kaiser wieder aufzuheben. In
dieses Jahrhundert der großen Spannungen aber auch des großen Umbruchs in die Neuzeit in dem
der Templerorden gegründet wurde die großen Kathedralen und die Gralsromane entstanden wurde
Methild als Tochter des englischen Königs Heinrich I. und Enkelin Wilhelms des Eroberers 1102
hineingeboren. Als Achtjährige kam sie an den Hof Heinrichs V. nach Deutschland. Noch war sie
ein Kind das mühsam die neue Sprache lernte und von Frauen und Gelehrten des Hofes auf seine
neue Aufgabe vorbereitet wurde. Wie ein wirbelnder Traum gingen Kaiserkrönung in Rom
glanzvolle Hochzeit in Mainz und die abermalige Romfahrt auf der sie selbst zur Kaiserin
gekrönt wurde an ihr vorbei. Kaum sieben weitere Jahre verstrichen da fand sie sich nach dem
plötzlichen Tod Heinrichs V. mit 23 Jahren als Kaiserwitwe. Auf einer Wallfahrt nach Santiago
de Compostela versuchte die noch Kinderlose Ordnung in ihre Gedanken zu bringen. Dann begab sie
sich an den Hof ihres Vaters des Königs von England. Hier bereitete sie sich auf die
vermächtnishafte Aufgabe vor: Brücken zu schlagen von Europas Mitte nach Europas Westen
Mittlerin zu sein zwischen Völkern. Mühevoll war ihr Weg den sie mit unbeugsamer Energie
verfolgte. Als sie 1167 starb verlor Europa eine große Herrscherin - ihr Werk aber dauerte
weit über ihr Leben hinaus.