Ein zehn Tage alter Säugling - Sohn einer unverheirateten Tessiner Mutter - wird 1947 ins Heim
abgeschoben. Dort verbringt er seine gesamte Kindheit und Jugend betend arbeitend
gehorchend. Der Heimbub ergreift später selbst den Erzieherberuf wird schliesslich ein
anerkannter fortschrittlicher Heimleiter und Verbandspräsident. Aus Scham verschweigt er
jedoch seine Vergangenheit. Erst bei der Pensionierung bekennt er: «Ich war ein Heimkind.» Ein
schmerzhafter Prozess der Aufarbeitung beginnt. In seiner Autobiografie erzählt Sergio Devecchi
von seinem ungewöhnlich langen Heimleben. Das Buch zeigt sehr anschaulich ein Stück Schweizer
Sozialgeschichte - von der gewalttätigen protestantischen Armenerziehung bis zu den heutigen
Herausforderungen bei Fremdplatzierungen.