Die im Jahre 1919 von Rudolf Steiner und Emil Molt in Stuttgart begründete Freie Waldorfschule
wurde zum Ausgangspunkt für eine heute weltweite Schulbewegung. Die ihr zugrundeliegenden Ideen
lassen sich im Wirken Steiners jedoch schon viel früher ausmachen. Bereits im Jahre 1884
forderte er die Befreiung des Erziehungswesens von jeglicher staatlicher Bevormundung. Dass die
Stuttgarter Waldorfschule als nichtstaatliche Einrichtung als Schule in freier Trägerschaft
gegründet wurde war die konsequente Folge dieses Gedankens. In den Jahren 1906 und 1907 sprach
Rudolf Steiner in mehreren öffentlichen Vorträgen über Erziehungsfragen wobei die Gewichtung
nun mehr und mehr auf der Darstellung einer geisteswissenschaftlichen Menschenkunde lag. Die in
diesem Band vereinigten Ausführungen Rudolf Steiners können zum einen dem Pädagogen eine
wesenltiche Hilfe in bezug auf das Erkennen wichtiger Schritte in der Entwicklung des Kindes
und das von ihm zu gestaltende Verhältnis zu den ihm anvertrauten Schülern sein zum andern
beinhalten sie eine Fülle von Anregungen für jeden der sich tiefer mit erzieherischen
Fragestllungen auseinandersetzen möchte.