Arbeitstätigkeiten werden psychisch d.h. motivational und kognitiv reguliert. Vernetzte
digitale Arbeitsmittel und die Automatisierung der informationsverarbeitenden Arbeit verändern
die Anforderungen an die psychische Regulation.Das Befassen mit diesen Anforderungen ist
unerlässlich um Arbeit menschengerecht zu gestalten also psychische Fehlbeanspruchungen -
Techno-Stress Informationsüberflutung oder Zeit- und Leistungsdruck - bei vorwiegend
informationsverarbeitenden Tätigkeiten (Arbeit 4.0) zu vermeiden und leistungs- lern- und
gesundheitsfördernde Arbeitsprozesse zu ermöglichen.Internationale Standards zur Gestaltung von
Arbeitssystemen (ISO 6385 2016) zur psychischen Belastung und Beanspruchung einschließlich
Stress (ISO 10075 2018) und zur Gebrauchstauglichkeit (usability) von Produkten Systemen und
Dienstleistungen (ISO 9241-11 2018) sind ohne eingehendes Beachten der psychischen Regulation
von Arbeitstätigkeiten nicht zu befolgen.Die anfänglich für Fertigungstätigkeiten entwickelte
Konzeption zur psychischen Regulation (Handlungsregulationstheorie) wird auch für entgrenzte
komplexe Wissensarbeit für schöpferische Entwicklungstätigkeiten wie das Konstruieren (design
problem solving) und für Interaktionsarbeit (dialogisch-interaktive Humandienstleistungen) mit
den Konsequenzen für die Bewertung und Gestaltung dargestellt.Schwerpunkte sind:Determination
der psychischen Regulation von Erwerbstätigkeiten durch die Merkmale des Arbeitsauftrags und
der Ausführungsbedingungen Handlungen als Einheiten der Tätigkeit Sequenzielle und
hierarchische Tätigkeitsregulation Handlungsphasen und Handlungsebenen Psychische Regulation
von Tätigkeiten mit vorgegebenem Ergebnis und bekannter Ausführungsweise: Fertigungstätigkeiten
und Wissensarbeit Psychische Regulation innovierender Arbeit Besonderheiten der psychischen
Regulation von Interaktionsarbeit (Humandienstleistungen) Ganzheitliche Erwerbsarbeit als
generisches normatives Konzept der Arbeitsgestaltung.