Nach dem Tod ihrer Grossmutter Lili findet die Keramikkünstlerin Carla in deren Nachlass einen
Schuhkarton mit Liebesbriefen. Ihr Grossvater Paul hat sie 1943 an Lili geschrieben. Eigentlich
sollte Carla an einer Installation für die Hamburger Kunsthalle arbeiten. Doch in Pauls Briefen
und in Gesprächen mit ihrer Mutter Larry tun sich ungeahnte Abgründe in der Familiengeschichte
auf. Paul ist seit vielen Jahren tot. Aber er bestimmt die Familiengeschicke noch immer wie
Carla feststellt: «Du hattest deine Finger im Spiel nicht nur bei meiner Arbeit sondern auch
in meinem Privatleben du Puppenspieler du Geist du Wiedergänger.» Und als sie sich mit dem
Äthiopier Dawit anfreundet muss sie sich fragen wie weit der Einfluss ihres Grossvaters
tatsächlich reicht. Frédéric Zwicker erzählt einfühlsam originell und bissig aus einem
turbulenten Jahr der Künstlerin Carla. Der Roman richtet dabei den Blick auf drei
Frauengenerationen im Wandel eines bewegten Jahrhunderts und schlägt einen Bogen von der
Schweizer Flüchtlingspolitik im Zweiten Weltkrieg bis hin zu den Migrationsbewegungen der
Gegenwart.