Die Sorge um gesellschaftspolitische Entwicklungen ließen Freud in den 1920er-Jahren seine
individualpsychologischen Erkenntnisse auf Kollektiverscheinungen anwenden. Die Masse ein
»provisorisches Wesen« aus heterogenen Elementen verleitet den Einzelnen dazu Hemmungen
aufzugeben die ihn als Individuum bestimmen und Machtgefühle zu entwickeln die weit über
seine persönlichen hinausgehen. In vielem stützt sich Freud auf Le Bons »Psychologie der
Massen«. Bis heute hilft sein Ansatz Massenphänomene zu verstehen Moden und Trends ebenso wie
Kirche und Militär.