In der ersten Hälfte des 13. Jahrhunderts beteiligte sich Gerbert von Stotel als frisch
ernannter Edelherr an einem päpstlich angeordneten Kreuzzug gegen die Stedinger Bevölkerung und
ging als Kriegsgewinner daraus hervor. Er baute sich einen neue mit einer Steinmauer
befestigte Burg in der Lune-Niederung und manifestierte damit sehr eindrucksvoll seine neu
erlangten Herrschaftsansprüche.Es hätte so schön sein können wäre da nicht der Untergrund:
Aufgrund ihres Gewichts versank die Burg ausgerechnet auf der Seite des repräsentativen
Burgturms zusehends im weichen Boden. Nach wohl nur kurzer Zeit wurde die stattliche Burg
aufgegeben und abgetragen und geriet bald in Vergessenheit. Erst knapp 700 Jahre später wurde
die längst vergessene Befestigung wieder ans Licht gebracht. Nachdem 2006 erste Reste der
Niederungsburg entdeckt wurden hat die Archäologische Denkmalpflege des Landkreises Cuxhaven
in den Jahren 2013 bis 2015 umfangreiche Untersuchungen an der Burg durchgeführt. Neben
Erkenntnissen zur ungewöhnlichen Bauweise der Anlage liefern die Ausgrabungsergebnisse der
Stoteler Burg zudem einen guten Einblick in die hoch- und spätmittelalterliche
Territorialgeschichte im Elbe-Weser-Dreieck.