Helene Ramsauer (1905-2001) die Pfarrerstochter aus Rodenkirchen in der Wesermarsch war von
1945 bis 1973 Hochschullehrerin an der Pädagogischen Hochschule Oldenburg der Vorläuferin der
1973 gegründeten Carl-von-Ossietzky-Universität. Die Professorin ist Teil der Oldenburger
Hochschul- und Bildungsgeschichte. In den Umbrüchen des 20. Jahrhunderts war ihr Ausbildungs-
und Berufsweg als Lehrerin in der NS-Zeit und ab 1945 als erste und zunächst einzige Frau in
der akademischen (Männer-)Welt Oldenburgs nicht immer geradlinig. Die promovierte Historikerin
und evangelische Religionspädagogin war mit wechselnden Erwartungen an sich und ihren Beruf
konfrontiert. Nach ihrer Emeritierung veröffentlichte Helene Ramsauer 1981 zwei kurze
autobiographische Erzählungen. Ihre persönliche Darstellung und ihre eigenen weiteren
Äußerungen bilden hier die Grundlage für eine kritisch-biographische Nachlese ihres
Berufslebens zwischen Anpassung und Selbstbehauptung.