Funktionierende soziale Sicherungssysteme sind unverzichtbar für das Wohlergehen einer modernen
Gesellschaft. Nicht erst seit der Corona-Pandemie besteht Veränderungsbedarf - schon lange
fordern Klimawandel und andere ökologische Krisen einen umfassenden Strukturwandel hin zu einem
Wirtschaften innerhalb planetarer Grenzen. Die notwendige sozial-ökologische Transformation
stellt das bisherige Wirtschafts- und Wachstumsmodell grundlegend infrage und kann auch am
Sozialstaat nicht vorbeigehen. Dabei stellen sich Fragen nach einer sozial gerechten
Ausgestaltung umweltpolitischer Maßnahmen und den ökologischen Auswirkungen bestehender
Sozialsysteme. Ebenso müssen die Rückwirkungen einer weitreichenden gesellschaftlichen
Transformation auf den Sozialstaat thematisiert werden. Wie also können Sozialsysteme
angesichts neuer Herausforderungen inklusiv und krisenfest gestaltet werden und zugleich den
ökologischen Umbau unterstützen? Angehörige unterschiedlicher Disziplinen tragen in diesem
Jahrbuch ihre Perspektiven und Ansätze bei um Antworten auf diese Frage zu geben. Inhalt
Dorothee Rodenhäuser Hannes Vetter Benjamin Held Hans Diefenbacher: Soziale
Sicherungssysteme und sozial-ökologische Transformation. Ausgangspunkte und Perspektiven Remi
Maier-Rigaud: Wandel der Sozialpolitik in Krisenzeiten: Welche Rolle spielen Utopien? Katharina
Bohnenberger: Die Zukunft sozialer Sicherungssysteme: sechs Kriterien Nachhaltiger
Sozialpolitik Martin Fritz: Einstellungen zu nachhaltiger Wohlfahrt und einer
sozialökologischen Politik. Aktuelle Ergebnisse aus der Umfrageforschung Frank Nullmeier:
Pandemiebekämpfung und Klimaschutz. Neue Aufgaben für Sozialversicherungen Theresia
Wintergerst: Institutionelle Innovationen für die alternde Gesellschaft. Auf dem Weg zu einer
reziproken Säule der sozialen Sicherung Nadja Rakowitz: Demokratisierung des Gesundheitswesens
Philippe Van Parijs: Climate change and the COVID-19 pandemic: crucial pushes or deadly blows
for basic income?