Die Idee der "Allmende" Gemeingüter oder "Commons" genießt als mehr oder weniger radikale
Alternative zur aktuellen Wirtschaftsweise hohe Wertschätzung. Dabei lebt sie von einer
gewissen Offenheit gegenüber alternativen politischen Philosophien und Ideologie. Sie kann
sowohl als eine moderne Bekräftigung liberaler Staatsskepsis als auch als kluge
Weiterentwicklung traditionaler Wirtschaftsformen (möglicherweise verbunden mit eher
konservativer Sichtweisen) gesehen werden. Was macht die Faszination von Commons vor dem
Hintergrund aktueller Herausforderungen aus? Wie hängen Commons und die politischen
Herausforderungen der sozial-ökologischen Transformation zusammen? Welche Bezüge gibt es zu
anderen Nachhaltigkeitsnarrativen oder zur Debatte um Resilienz? Auf der Suche nach Antworten
auf dieser Fragen liefert das neue Jahrbuch "Normative und institutionelle Grundfragen der
Ökonomik" auch eine Kritik der Ontologien die dem derzeitigen Wirtschaftssystem und der
Überhöhung privater Eigentumsrechte im Rechtssystem zugrunde liegen.