Der Titel dieses Buches Binnenmarkt und Zahlungsbilanz beschreibt den Gegenstand der
folgenden Abhandlung: Es wird die Funktionsweise des europäischen Binnenmarkts beschrieben und
es werden die Auswirkung des Handels von Waren und Wertpapieren auf die Zahlungsbilanzen der
beteiligten Länder analysiert. Der Untertitel makroökonomische Fehlmeinungen verweist auf die
unzulängliche und fehlerhafte Kreislauftheorie des Außenhandels die den Binnenmarkt unter dem
Aspekt eines Regimes fixer Wechselkurse betrachtet. Diese Theorie werden wir in diesem Buch
dekonstruieren. Im Kern geht es darum dass die Makroökonomen Zahlungsströme als Einnahmen
aufgrund von Exporten aus dem Ausland in das Inland und Zahlungsströme als Ausgaben für Importe
aus dem Inland in das Ausland definieren und die Zahlungsströme in das Land hinein auf der
linken Seite der Zahlungsbilanz buchen und die Zahlungsströme aus dem Land heraus auf der
rechten Seite. Die Zahlungsströme werden miteinander verrechnet. Ist der Zahlungsstrom in das
Land hinein größer als der Zahlungsstrom aus dem Land heraus hat das Inland in Höhe der
Differenz eine Forderung gegenüber dem Ausland. Diese Forderung wird in der Unterbilanz Übriger
Kapitalverkehr als Kredit den das Inland dem Ausland gibt gebucht. In der Bilanz der
Bundesbank erscheinen diese Kredite als offene Forderungen gegenüber der Europäischen
Zentralbank (EZB). Das Denken in Kreisläufen führt auch direkt zu einer grundlegenden aber
falschen Gleichung der Außenwirtschaftstheorie: Das Volkseinkommen ist die Summe aus Konsum
Investitionen und Außenbeitrag. Diese Verwendungsgleichung bestimmt die Höhe des
Bruttoinlandsprodukts und besagt dass eine Exporterhöhung ein steigendes und eine
Importerhöhung ein sinkendes Bruttoinlandsprodukt bewirkt. Doch diese Aussagen sind
unzutreffend. Um das alles genau zu zeigen und zu beweisen was richtig und was falsch ist
benötigen wir ein ganzes Buch. Wir begegnen darin sonderbaren Gedankengängen kontrafaktischen
Behauptungen fehlerhaften Argumentationen Missverständnissen und falschen Gleichungen. Wir
stoßen aber auch auf eindeutige Erkenntnisse und korrekte Darlegungen. Diese werden
letztendlich überwiegen. Es zeigt sich Seite für Seite: Das Falsche wird erst als falsch
erkannt wenn das Richtige dagegengestellt wird. Der Nachtrag zur 2. Auflage von 2025 (ca. 40
Seiten) geht der Frage nach warum die Makroökonomen ihre eigene Theorie nicht verstehen. Die
Makroökonomen konstruieren Forderungen und Verbindlichkeiten aus ökonomischen Sachverhalten
ohne zu erklären auf welchen vertraglichen Grundlagen diese Forderungen und Verbindlichkeiten
bestehen. Dabei unterscheiden sie nicht zwischen einem Tauschvertrag und einem Kaufvertrag.
Ihre Herleitungen und Aussagen beziehen sich implizit auf einen Tauschvertrag. In einer
Marktwirtschaft wird aber nicht getauscht sondern gekauft und verkauft. Und wir leben nicht in
einer Naturalwirtschaft in der man Güterströme miteinander verrechnet. Die Makroökonomie geht
somit von falschen ökonomischen und juristischen Tatsachen aus. Die Verwechslung von
Tauschvertrag und Kaufvertrag ist der grundlegende Denkfehler der Makroökonomie. Makroökonomen
verrechnen Warenströme miteinander sie verknüpfen den Warenexport mit dem Warenimport
Mikroökonomen bezahlen Warenströme mit Geldströmen sie verknüpfen den Warenexport mit einer
Einnahme und den Warenimport mit einer Ausgabe. Makroökonomen geben den Warenexport her um
dafür einen Warenimport zu erhalten. Bei einem Exportüberschuss geben sie mehr her als sie
erhalten. In Höhe des Exportüberschusses verbleibt noch eine Forderung auf Lieferung von
Importen in gleicher Höhe oder auf einen entsprechenden Wertausgleich in Gold. Daher der Satz:
"Ein Exportüberschuss geht immer mit einer Netto-Forderung einher". Aus der Sicht der
Mikroökonomie erzielt der Export aber eine Einnahme in gleicher Höhe wie der Wert der
abgegebenen Warenmenge und ist der Wert des Imports gleich der Höhe der dafür entrichteten
Ausgabe. Es wird wertmäßig genauso viel abgegeben wie man durch die Zahlung erhält und man
erhält wertmäßig genauso viel wie man dafür ausgibt. Es verbleibt kein Rest es gibt keine
Forderung. Es gilt der Satz: "Ein Exportüberschuss geht immer mit einer Netto-Einnahme einher".
Die makroökonomische Theorie war richtig in der Tauschwirtschaft der frühen Bronzezeit in der
heutigen Zeit der Geldwirtschaft ist sie es nicht mehr.