Die Pfalz in Ingelheim am Rhein ist ein einzigartiges Bauzeugnis der Karolingerzeit. Wie in
Aachen stand die Karl dem Großen zugeschriebene Architekturschöpfung unter dem Einfluss
mehrerer Kunststile zwischen Spätantike und Frühmittelalter. Im Mittelpunkt des Bandes steht
der Beitrag von B. Schulze-Böhm über die Bauskulptur der karolingischen Pfalz. Die umfassende
Bearbeitung mit Katalog verschafft erstmals einen Überblick über Art und Umfang der erhaltenen
Architekturteile über ihre Datierung und Herkunft sowie über deren Verwendung. Ein besonderes
Augenmerk liegt auf Fragen der Spolienverwendung und der Gestaltungsprinzipien die dem Bau
Karls des Großen zugrunde lagen. Der Frage mit welchen Werkzeugen die Bauskulptur hergestellt
wurde geht Th. Flügen anhand vieler Beispiele hauptsachlich aus Ingelheim nach. Einleitend
geben W. Sage ( ) und M. Gierszewska-Noszczynska einen Überblick über rund 170 Jahre
Forschungsgeschichte ergänzt durch eine geologisch-stratigrafische Beschreibung des Bauplatzes
und seiner Umgebung von Ch. Stolz und M. Gierszewska-Noszczynska.