Das Japanische Palais in Dresden gehört zu den bedeutendsten Schlossbauten des 18. Jahrhunderts
in Deutschland. Dennoch ist dem Bauwerk trotz einzelner Ansätze bisher noch nie eine umfassende
Erforschung seiner Architekturgeschichte zugekommen.August der Starke hatte das Gebäude als
einzigartiges Porzellanschloss für die Präsentation seiner immensen Schätze an ostasiatischen
und Meißner Porzellanen bestimmt. Aus dem Holländischen Palais hervorgegangen war es nach
Plänen Pöppelmanns Longuelunes und De Bodts 1729-38 errichtet jedoch niemals vollendet
worden. Im Siebenjährigen Krieg teilweise zerstört wurde das Palais 1783 als Monument des
sächsischen Staates wiederaufgebaut - es beherbergte nun die Antikensammlung und die
Kurfürstliche Bibliothek. Die Neuausmalung der Antikensäle durch Gottfried Semper 1835 36
stellte schließlich die letzte gestalterische Veränderung von Bedeutung des Bauwerks dar. Das
vorliegende Buch welches aus einem Forschungsprojekt unter der Leitung Henrik Karges
hervorgegangen ist beleuchtet die komplizierte Planungs- und Entstehungsgeschichte und geht
intensiv auf die weitreichenden kultur- und geistesgeschichtlichen Einflüsse sowie die
Vorbildbauten ein. Erstmals werden die mehr als 350 bauzeitlichen Pläne ausgewertet und
zusammen mit den ungefähr 70 Farbfotografien der Semperschen Ausmalung vollständig in einem
Katalog publiziert.