Das knapp drei Meter hohe Altarbild mit der Allegorie des neuen und alten Glaubens wurde in der
zweiten Hälfte des 16. Jahrhunderts von dem Spätmanieristen Sebastiano Filippi gen. Bastianino
(ca. 1528 32-1602) für die Konventskirche Santa Caterina Martire in Ferrara geschaffen. Nach
der Auflösung des Klosters Ende des 18. Jahrhunderts widerfuhr dem Werk ein wechselvolles
Schicksal es gelangte schließlich in den Besitz der Humboldt-Universität zu Berlin. Nach über
100 Jahren der Lagerung ermöglichte die Ernst von Siemens Kunststiftung die technologische
Untersuchung und Restaurierung der Tafelin der Berliner Gemäldegalerie. Die ab November 2020
gezeigte Sonderausstellung ist ein Projekt der Staatlichen Museen zu Berlin und der
Humboldt-Universität. Sie wird das wiederentdeckte bislang einzige Werk Filippis in einer
öffentlichen Sammlung in Deutschland im Kontext der Malerei aus Ferrara präsentieren.Der
Katalogband bietet neben der Dokumentation der Untersuchungsergebnisse und durchgeführten
Maßnahmen Erläuterungen zur ungewöhnlichen Ikonografie und zur Geschichte des Bildes wie auch
zur Malerei in der Emilia Romagna der zweiten Hälfte des 16. Jahrhunderts.