Die Ulenspiegel-Aquarelle des Lübecker Malers Erich Klahn zählen zu den ungewöhnlichsten
Romanadaptionen der Bildenden Kunst des 20. Jahrhunderts. Über mehrere Jahrzehnte hinweg
arbeitete der Maler an seinem umfangreichsten bildkünstlerischen Werk. In bildgewaltigen
Idyllen und Abgründen präsentiert er das Epos des belgischen Autors Charles de Coster Die
Geschichte von Ulenspiegel und Lamme Goedzak und ihren heldenmäßigen fröhlichen und
glorreichen Abenteuern im Lande Flandern und anderwärts von 1867. Das letzte Blatt des
Konvoluts trägt die Nummerierung 1312. Mit leuchtenden Farben entführt uns Klahn in den
zahlreichen Darstellungen nach Flandern in die Zeit des Achtzigjährigen Krieges und taucht tief
in die Romanwelt ein. Dabei entwirft er bildnerische Erzählweisen die vom Text leben ohne ihn
zu illustrieren. Ein besonderer Fokus dieser Studie liegt auf den Erzählstrategien der
seriellen Bildsequenzen. In einzigartiger Weise überträgt der Künstler Erzähltechniken des
Films wie sie aus Storyboards bekannt sind auf die Bilderfolgen und wird zum Regisseur seiner
Bildergeschichte.