Er war höchst talentiert und zählt doch unter den Künstlern der Romantik zu den Vergessenen:
Friedrich Müller (1795 96-1834) begann seine Laufbahn als herausragender Kopist in
Porzellanmalerei bevor er sich kurz vor seinem frühzeitigen Tod zum eigenständigen Maler
entwickelte. Sein Porträt des berühmten römischen Künstlermodells Fortunata Segadori wurde als
Meisterleistung zeitgenössischer Malerei gleich mehrfach kopiert die jüngere Forschung schrieb
es irrtümlich sogar Wilhelm Schadow zu. Eine besondere Geschichte verbindet sich mit der
Coburger Version galt sie doch lange Zeit als Porträt der Karoline Bauer einer gefeierten
Schauspielerin und Geliebten des Prinzen Leopold von Sachsen-Coburg und Gotha.Ausgehend von
Untersuchungen zu den drei heute bekannten Fortunata-Versionen diskutiert die Publikation
vielschichtig zusammenhängende Themenkomplexe: das Kunstschaffen von Friedrich Müller die
Porträtmalerei seines großen Vorbilds Wilhelm Schadow den Modellkult des 19. Jahrhunderts die
Kunst der Porzellanmalerei und das Verhältnis von Original Nachahmung und Kopie in der Kunst
des 19. Jahrhunderts. Besondere Beachtung erfahren Schadows jüngst wiederaufgefundenes Bildnis
eines Kamaldulenser-Mönchs und Müllers kongeniale Version in Porzellanmalerei.