Die eine Berliner Kunstkammer hat es nie gegeben. Im Laufe ihrer langen Geschichte erlebte die
erst kurfürstliche und später königliche Institution einen stetigen Wandel. In ihrem Umgang mit
der Sammlung erfanden die Akteure und Akteurinnen die Brandenburgisch-Preußische Kunstkammer
immer wieder neu. Das Buch bietet einen innovativen Zugang zu dieser sammlungshistorischen
Vieldeutigkeit über die individuellen Biografien der Sammlungsobjekte. Wie Prismen fächern sie
die Geschichte der Kunstkammer von den Anfängen um 1600 bis heute auf und zeigen die sich
permanent ändernden Sinnzuschreibungen von Artefakten und Naturalien. Die Texte der Autorinnen
und Autoren unterschiedlicher Fachrichtungen spüren der Vorgeschichte der heutigen Berliner
Museumslandschaft und den Wegen der Objekte in die Sammlungen nach. Sie präsentieren die
Ergebnisse eines gemeinsamen Forschungsprojekts der Humboldt-Universität zu Berlin des Museums
für Naturkunde Berlin und der Staatlichen Museen zu Berlin.