Mittelalterliche Burgen waren Orte der Herrschaft - Herrschaft über Menschen und die Orte  in
denen sie wohnten. Die meisten Burgen wurden auch selbst zum Ausgangspunkt für Ansiedlungen
verschiedener Art  von Wirtschaftshöfen und Marktflecken zur Versorgung der Burgen bis hin zu
Städten  mit denen sie politisch  ökonomisch  sozial und oft auch baulich eng verbunden waren.
Die Beiträge der Tagung der Wartburg-Gesellschaft  die 2018 in Gera stattfand  stellen die
vielfältigen Beziehungen zwischen Burgen und Siedlungen in den Mittelpunkt. Im Vogt- und
Pleißenland  dem heutigen Grenzgebiet der Bundesländer Thüringen und Sachsen  war die
Entstehung der Siedlungs- und damit auch der Burgenlandschaft eng verbunden mit dem Prozess des
hochmittelalterlichen Landesausbaus  andererseits kam es hier später zu einer differenzierten
Herrschafts- und Residenzenbildung  die dem Burgen- und Schlossbau im Spätmittelalter und der
frühen Neuzeit neuen Auftrieb verlieh. Archäologische  baugeschichtliche und historische
Forschungen haben darüber in den letzten Jahrzehnten wichtige Aufschlüsse geliefert  die in
diesem Band ebenfalls vorgestellt werden.