Nackte aufreizend dargestellte Frauenkörper schockierende satanistische Rituale
fantasievoll-opulente Szenerien: Kaum ein Radierer des 19. Jahrhunderts war derart berüchtigt
und einflussreich wie der Künstler Félicien Rops (1833-1898). Tätig v. a. in Brüssel und Paris
prägten seine immer wieder für Skandale bekannten Graphikenbis nach 1900 mehrere
Künstlergenerationen zu denen u. a. Max Klinger Alfred Kubin und Otto Dix gehörten. Hinter
seinen frivol-obszönen Darstellungen stecken scharfer Witz Gesellschaftskritik sowie
politische Satire.Das Kupferstichkabinett der Hamburger Kunsthalle beherbergt seit 1907 eine
umfangreiche Sammlung an Werken des belgischen Symbolisten die bis heute nahezu unbekannt ist.
Die Ausstellung Paris ist meine Bibliothek wird erstmals knapp 100 Blätter aus diesem Konvolut
präsentieren. Dies erlaubt es die von Rops so häufig thematisierten Geschlechterrollen
sozialen Verhältnisse und moralischen Ambivalenzen des 19. Jahrhunderts in den Blick zu nehmen.