Infolge der Reformation wurden die meisten thüringischen Klöster aufgelöst und gingen häufig in
Domänenbetriebe über eine wichtige Stütze der frühneuzeitlichen Landesherrschaft. Bereits in
den Jahrhunderten zuvor prägten sie die Kulturlandschaft intensiv mit. Eingebunden in
europaweite Ordensnetzwerke waren sie Innovationsmotoren in geistiger und technologischer
Hinsicht und einflussreiche regionale Zentren. Ein großer Teil der einst mehr als 200 Klöster
auf dem Gebiet des heutigen Thüringen ist in Vergessenheit geraten oder kaum mehr vorhanden.
Eine Tagung in Kloster Veßra zeigte den Forschungsbedarf auf skizzierte Forschungswege und
nahm Klöster als Gegenstände kultureller Bildung in den Blick. Anhand von Überblicksbeiträgen
und Einzelstudien spannt der aus der Tagung hervorgegangene Band den Bogen von Forschungsfragen
über Aspekte der mittelalterlichen Klosterkultur bis hin zur Vermittlung der Klosteranlagen in
der Gegenwart. Das klösterliche Leben ist ebenso Gegenstand der Untersuchungen wie deren
Innovationskraft die Funktion der Klosterbibliotheken oder die klösterliche Memorialkultur.
Nicht zuletzt werden Fragen der Vermittlung und kulturellen Bildung diskutiert. Zusätzlich
enthält der Band aktuelle Forschungen zu Kulturdenkmalen der Stiftung Thüringer Schlösser und
Gärten.