Das Westportal der Lorenzkirche in Nürnberg zählt zu den bedeutendsten Figurenportalen im
deutschsprachigen Raum die im 14. Jahrhundert gebaut wurden. Ausgestattet mit einem reichen
Bildprogramm sitzt das monumentale Kirchenportal zentral in einer repräsentativen
doppeltürmigen Schaufassade inmitten der Stadt. Besonders das Zusammenspiel von Architektur und
Skulptur ist bei diesem Portal experimentierfreudig und originell gelöst. Ein ambitioniertes
Bauprojekt das unübersehbar überregionale Strahlkraft besitzen sollte. Mit einem Spektrum an
Fragen rund um die mittelalterliche Baustelle und ihre Akteure betritt der vorliegende Band
weitestgehend Neuland in der Forschung um das Westportal der Nürnberger Lorenzkirche. Das Buch
rekonstruiert die Veränderungsgeschichte des Portals und rollt Indizien zur Frage nach der
Datierung neu auf. Es erlaubt aber auch erste Einblicke in den Planungs- und Ausführungsprozess
des Figurenportals. Gab es tatsächlich einen Planwechsel im Tympanon? Der Band verfolgt darüber
hinaus Spuren des damals am Portal tätigen Ateliers und gibt Auskunft über den Wissensschatz
des Werkmeisters.