Walter Benjamin vermutete dass jede höhere Funktion des Menschen also auch die Erkenntnis
entscheidend durch das mimetische Vermögen mitbedingt sei. Hans-Ernst Schiller tritt an
Benjamins Hypothese zu bestätigen. Er spannt den Bogen vom archaischen Ritus über die
Philosophie Platons und die der Renaissance bis zu Horkheimer und Adorno. Schiller thematisiert
den Analogieschluss in der Erkenntnistheorie sowie die Analogie in der neuzeitlichen
Naturwissenschaft und in der Kognitionspsychologie. Dabei leitet stets eine Frage sein
Interesse: Welchen Beitrag zur Lösung unseres epochalen Problems der Zerstörung von
Naturzusammenhängen kann der Rückgriff auf die Traditionen der Ähnlichkeit und der Entsprechung
leisten?