Dieses Buch fragt nach den spezifischen Bedingungen der Fiktionalisierung von Geschichte im
historischen Jugendroman. Es untersucht diesen als Bestandteil des Jugendbuchmarktes und der
Geschichtskultur. Ausgehend von der Gattungsspezifik der Jugendliteratur werden zentrale
Fiktionalisierungsstrategien aufgedeckt: Es wird gezeigt wie der fiktionale Text zu einer
historischen Erzählung wird die zeitliche Differenz zur Gegenwart ausdrückt wie Authentizität
erzeugt wird und wie Erzählmuster genutzt werden um Zeitverläufe abzubilden. So werden
Lernchancen sichtbar die bislang nicht diskutiert wurden. Es wird deutlich wie historisches
Lernen durch literarisches Lesen gelingen kann. Dieser Band ist ein Plädoyer für eine
Neubewertung der Fiktion in der Geschichtsdidaktik sowie dafür im Geschichtsunterricht wie in
fachübergreifenden Projekten verstärkt Fiktionalisierungen zu thematisieren und die
spezifischen Erkenntnismöglichkeiten von Literatur für historisches Lernen zu nutzen.