Spätestens seit dem Aufkommen der völkischen PEGIDA und der AfD ist klar dass politisches
System und Gesellschaft der DDR aus dem Kontext des historischen Nationalsozialismus wie des
gegenwärtigen Rechtsradikalismus genauso wenig herausgelöst werden können wie die alte und
neue Bundesrepublik. Ein Klima ist entstanden in dem bislang ignorierte oder verdrängte
Konfliktlinien der deutschen Mehrheitsgesellschaft - wie der Umgang mit Rechtsextremismus
Antisemitismus und Rassismus - deutlich zutage treten. Einige Historiker Politiker sowie
Bürgerrechtler instrumentalisieren die DDR-Aufarbeitung sogar für ihr rechtspopulistisches
Engagement. Das Buch fasst wesentliche Ergebnisse der Tagung Nach Auschwitz: Schwieriges Erbe
DDR vom Januar 2017 zusammen. Es versteht sich als ein Plädoyer für eine intensivere Hinwendung
der Zeitgeschichtsforschung wie der politischen Bildung zur Untersuchung und Kritik der
SED-Diktatur als einer von drei Nachfolgegesellschaften des Nationalsozialismus.Herausgegeben
im Auftrag der Amadeu Antonio Stiftung sowie der Gedenkstätte und Museum Sachsenhausen
(Stiftung Brandenburgische Gedenkstätten).