Die Europäische Union als Lerngegenstand ist für Lehrende und Lernende gleichermaßen
herausforderungsvoll denn ein europäisches Bewusstsein als Ziel politischer Bildung setzt mehr
voraus als affektives Zugehörigkeitsgefühl. Für eine angemessene politische Urteilsbildung ist
EU-bezogenes Wissen notwendig. Es geht um einedifferenzierte Auseinandersetzung mit
europäischen Themen Herausforderungen und Konflikten die von einer hohen Komplexität
gekennzeichnet ist und sich nicht von momentanen Stimmungen oder von einer diffusen Ablehnungen
leiten lässt. Europabildung hat nicht vorrangig die Aufgabe für die europäische Integration zu
begeistern. Sie muss vielmehr die gewachsene Bedeutung der EU verstehbar machen ihre Probleme
benennen sowie analysieren und schließlich die politische Urteilsbildung und Handlungsfähigkeit
der Schülerinnen und Schüler fördern. Indem politische Europabildung Wissen Einstellungen und
Erfahrungen sowie Urteilskraft und Handlungskompetenz miteinander verknüpft kann sie eine
wichtige Grundlage zur Herausbildung der vielbeschworenen europäischen Identität legen und
einen Beitrag zur Entwicklung einer demokratischen politischen Kultur der EU leisten.