Oktobermond ist aus zweierlei Gründen entstanden.Erstens: nicht selten fällt auf dass es
Menschen gibt die nach Beendigung ihres Arbeitslebens rein gar nichts mit sich selbst anfangen
können und dadurch schneller altern als ihnen lieb ist. Sie werden häufig mäkelig nichts ist
ihnen mehr recht alles stellen sie infrage gehen großzügig mit Kritik um und glauben von
sich selbst immer alles richtig gemacht zu haben. Selbstmitleid ziehen sie hinter sich her wie
einen üppigen Brautschleier. Sie geben sich als Moralisten und sparen nicht mit Urteilen über
jeden der ihnen in die Quere kommt. In diesem Buch treffen wir einen Pensio-när der ein
pikantes Geheimnis mit sich herumträgt und sich großzügig selbst vergibt. Entmachtet durch den
Ruhestand vergräbt er sich immer mehr in sich selbst und zieht Bilanz. Vergeblich. Der Sinn
des Lebens lässt sich einfach nicht auffinden. Zweitens: Unsere Justiz scheint immer irgendwie
auf dem rechten Auge blind zu sein. Daran hat sich seit 1922 nicht viel geändert. Lasse Mocho -
der Protagonist - hat ein Leben lang beim Amtsgericht gearbeitet. Abteilung Betreuung. Ein
heißes Eisen für diejenigen die in die Speichen dieser Räder fallen. Dieses Berufsleben hat
seinen Charakter stark geprägt. Oder war er die Voraussetzung? Man weiß es nicht.