Der schottische Künstler Andrew Gilbert kombiniert in seinen Papierarbeiten und raumgreifenden
Installationen fiktive Situationen mit historischen Fakten. Anlass sind stets Begebenheiten aus
den Zeiten des Kolonialismus vornehmlich des Britischen Empires die in der Art seiner
Reflexion weit über den geschichtlichen Kontext hinausreichen und deren Konsequenzen bis heute
schwer wiegen. Dabei untersucht er auch die Aufarbeitung über jene Zeit in Filmen und
Literatur. Seine Methode ist die Reinkarnation. Indem er im künstlerischen Schaffen in die
Rolle eines britischen Majors oder Generals schlüpft sich fremde Identitäten einverleibt und
selbst als reale oder fiktive Gestalt auftritt gelingt es ihm die Historie in die Gegenwart
zu projizieren (Zdenek Felix). Visionen der Vergangenheit und ihre Auswirkungen in der
Gegenwart bleiben spürbar. In diesem Kontext setzt sich der in Berlin lebende Künstler mit den
Auswirkungen der historischen Fakten in der Kunst auseinander im Speziellen mit den
Expressionisten und deren Umgang mit dem so genannten Primitivismus.