Jason Langer (1967) lebte von seinem sechsten bis zu seinem elften Lebensjahr in einem Kibbuz
in Israel - eine Zeit die ihn bis heute prägt. Als er 2008 nach Berlin eingeladen wurde um
die Stadt zu fotografieren begegnete er dem Vorschlag mit Beklommenheit. Er assoziierte die
deutsche Hauptstadt mit den Gräueltaten des 20. Jahrhunderts und hielt sie für einen kalten
unfreundlichen Ort. Dennoch sagte er zu und erkundete die Stadt von 2009 bis 2013 hauptsächlich
zu Fuß mit zwei Fotokameras und Schwarz-Weiß-Filmen. Er fotografierte Berlin mit Blick auf die
Orte an denen jüdische Menschen deportiert oder getötet wurden nahm seine Streifzüge aber
auch zum Anlass seine vorgefassten Meinungen zu überdenken und ein neues Bild des
zeitgenössischen Deutschland und der deutschen Bevölkerung zu finden. Indem er die Straßen die
Menschen die er unterwegs traf und Bekannte die zu Freundinnen wurden fotografierte
verfolgte er die Spuren des Holocaust des Kalten Krieges und imaginierte die Freiheit und den
kreativen Ausdruck der wilden 20er-Jahre.