Diese Arbeit beschäftigt sich mit der Verbesserung des Anfahrvorgangs eines konven-tionellen
Kraftwerks der 900 MW-Klasse. Zunächst werden die grundlegenden Modellierungsansätze
dargestellt und die Ursachen für die Bauteilschädigungen durch Dehnungswechselerschöpfung
erörtert. Unter Einsatz der universellen Programmiersprache Modelica® wird ein detailliertes
Modell des Kraftwerks erstellt. Dieses berücksichtigt neben dem thermodynamischen System auch
die Regelungstechnik und die Schrittkettenstruktur. Das Modell wird einer stationären sowie
einer dynamischen Validierung unterzogen und damit dazu qualifiziert den Brennstoffverbrauch
sowie den Verlauf der für die Betrachtung der Dehnungswechselerschöpfung notwendigen
Zustandsgrößen zeitlich und örtlich aufgelöst zu berechnen. Es werden eine physikalische
Änderung (Bauteilbeheizung) sowie zwei leittechnische Änderungen (Änderung der Regelung der
Hochdruckumleitstationen und früheres Anstoßen der Dampfturbine) gegenüber dem Referenzfall für
zwei Startvorgänge mit verschiedenen Ausgangszuständen betrachtet.