Sil und ihre Mutter sind in der versinkenden Inselstadt Island City angekommen nach der Flucht
aus ihrer einst schönen kriegsversehrten Heimat - über die die Mutter so wenig spricht wie
über den verschwundenen Vater. Der Neuanfang ist hart. Die Mutter schlägt sich als
Bergungstaucherin durch und die beiden kommen bei Tante Ena unter die als Hausmeisterin den
glanzvoll-maroden Wohnturm «Morgenlicht» versorgt. Sie sind hier nicht die Einzigen aus der
alten Heimat: Im Penthouse residiert die mysteriöse Bezi Duras - eine exzentrische Malerin
politische Aktivistin oder vielleicht doch eine Hexe aus der alten Welt? Sil will mehr
erfahren über die eigene Herkunft Bezi Duras und die Geheimnisse im «Morgenlicht». Dann zieht
eine seltsame Familie ein in der Sil eine Freundin findet doch mit ihr bricht auch die
totgeschwiegene Vergangenheit auf. Als die Mutter bei einem Tauchgang verschollen geht steht
Sil kurz davor die ganze Wahrheit herauszufinden. Téa Obreht nimmt uns mit in ein
Übermorgen mit steigenden Meeren gesellschaftlichem Zerfall. Zugleich erzählt sie von der
Suche nach Wahrheit der Hoffnung und einer bewegenden Mutter-Tochter-Beziehung - tief
poetisch und in unvergleichlichen Bildern.