Das Reallexikon soll eine Gesamtdarstellung der Kultur der germanischen Völker von den ältesten
Zeiten bis zum Ende der althochdeutschen altniederdeutschen und altenglischen Periode also
bis ins 11. Jahrhundert geben im Norden wurde die Darstellung bis ins 12. Jahrhundert
ausgedehnt um die älteste literarische Überlieferung voll ausschöpfen zu können.
Ausgeschlossen wurde außer der politischen Geschichte auch die Kirchen- Dogmen- und
Literaturgeschichte weil hierfür zuverlässige Lehrbücher genug zur Verfügung stehn und weil
die Einverleibung dieser Wissensgebiete den Umfang des Werks zu sehr angeschwellt hätte. Nur
die Bekehrungsgeschichte und die Anfänge der Dichtung sowie die ganze Heldensage haben
Aufnahme gefunden. Auch die Geschichtschreibung wird eingehend behandelt. Ein Hauptzweck des
Buchs ist die Herstellung einer engeren Fühlung zwischen den verschiedenen Zweigen der
germanischen Kulturgeschichte die in den letzten Jahrzehnten infolge der zunehmenden
Spezialisierung der Forschung einander mehr und mehr entfremdet worden sind. Das Reallexikon
soll jedem Forscher nicht nur ein Nachschlagewerk für sein eignes Sondergebiet sein sondern
ihn auch schnell und zuverlässig über die ihn interessierenden Ergebnisse und Probleme der
verwandten Wissensgebiete unterrichten. Aus der Fülle des Stoffs sind deshalb vor allem die
Tatsachen ausgewählt worden die nicht bloß für eine Einzelwissenschaft Interesse haben
sondern auch für andere Disziplinen wissenswert und belangreich sind. [...] Der vorliegende
erste Band dieses äußerst umfangreichen Werks behandelt die Buchstaben A - E Aachener
Kaiserpfalz bis Eyraping - einer jährlichen Versammlung der acht drontheimischen Völker. Dieses
Buch ist ein unveränderter Nachdruck der längst vergriffenen Originalausgabe von 1913.