Ob wie Plinius meint die Menschen in alter Zeit den Gebrauch des Aderlasses vom Nilpferde
gelernt oder ob nicht vielmehr die wohltätige Wirkung freiwilliger Blutflüsse in akuten und
chronischen Krankheiten zuerst auf den Gedanken künstlicher Blutentziehung gebracht hat wollen
wir hier nicht ermitteln. So weit können und dürfen wir hier nicht ausholen. Aber wie man über
Anwendung und Nutzen des Blutlassens in älterer und neuerer Zeit gedacht und wie und warum die
Ansichten sich bald so und bald so gestaltet darüber Einiges voranzuschicken dürfte eben so
nützlich als belehrend sein. [...] Der Arzt Friedrich Alexander Simon präsentiert im
vorliegenden Band eine kritische Untersuchung zur Praktik des Aderlasses. Wenn so manche Fälle
bekannt werden wo überreichliche Blutentziehung zwar die Krankheit geheilt aber den Menschen
getötet hat dann wird unvermeidlich der verhängnisvollen Frage Raum gegeben ob das endlose
und übermäßige Blutlassen überhaupt am rechten Orte und ob es überhaupt das Mittel ist wovon
so viele Ärzte das Wohl und Wehe der Kranken so zuversichtlich und keck abhängig machen. Dieses
Buch ist ein unveränderter Nachdruck der Originalausgabe aus dem Jahr 1830.