Im Reiche der Sage verlieren sich die ersten Nachrichten über die herrlich gelegene
Landeshauptstadt Böhmen das goldene Prag. Um seine Gründungsgeschichte webt duftiger Hauch der
Poesie dem Clemens Brentanos dramatische Dichtung Die Gründung Prags entstiegen. Die
landläufigste Deutung des Ortsnamens knüpft an die geistesstarke Kroktochter Libuscha an die
ihre Untergebenen aussendet am linken Moldauufer eine neue Niederlassung zu gründen. Dieselbe
soll nach dem was die Boten dort zuerst sehen würden ihren Namen erhalten. So sei die
Türschwelle (Práh) mit deren Zimmern Libuschas Boten zwei Männer beschäftigt fanden für die
Bildung des Stadtnamens maßgebend geworden. Ernste Forschung leitet ihn von praziti = brennen
rösten ab offenbar im Hinblicke auf die Analogie so manches deutschen Ortsnamens dessen
Endsilben -brand -rode oder -reut wohl der Tatsache der Lichtung einer Waldstrecke durch Brand
Rechnung tragen. Ob auch mit dieser Deutung das Richtige getroffen wird dürfte sich nur schwer
entscheiden lassen. [...] Dieses Buch ist ein Nachdruck der historischen Originalausgabe von
1901.