Die Inseln des Japanischen Kaiserreiches gehören jenem grossartigen Kranze von Kettengebirgen
an welche in ihrer Gesamtheit den pazifischen Küstenumriss bedingen. Sie werden im Osten vom
Stillen Weltmeer bespült und im Westen durch das Japanische Meer die Korea-Strasse und das
Tung-hai von dem asiatischen Kontinent geschieden. Südlich in den Riukiu-Inseln beginnend wo
unter den milderen Sonnenstrahlen der üppige Wuchs der Vegetation ein tropisches Gepräge
besitzt und die Korallen ihre riffbauende Tätigkeit entfalten reichen sie nördlich hinauf bis
zu den Gestaden des Ochotskischen Meeres wo im Winter ein eisiger Saum das öde Ufer umstarrt
und Pelzjäger schweifen. Der Gliederung und den Lagenverhältnissen nach oft mit den Britischen
Inseln verglichen zeigen sie sich doch in kulturfördernder Hinsicht wegen der eigentümlichen
Oberflächengestaltung mehr aber noch wegen des Mangels an einem einladenden kontinentalen
Gegengestade ungleich minder begünstigt als Albion. So liegt unser meerumschlungenes Land in
seiner langgestreckten bogenförmigen Anordnung einem gewaltigen Wellenbrecher vergleichbar
dem Ostsaum der alten Veste vorgelagert. Es sind vier grössere Inseln : Honshiu Hokkaido
Kiushin und Shikoku welche mit den nahen Küsteninseln die eigentlichen Japanischen Inseln
bilden ausserdem vier selbständige Inselgruppen: die Kurilen- die Eiukiu-Keihe die
Izu-Shichitü und die Ogasawara-Inseln welche zwei letztere jedoch geologisch zu einem
vulkanischen Komplex vereinigt werden können. [...] Das vorliegende Werk bietet eine wunderbare
Übersicht über die japanischen Inseln vom Ende des 19. Jahrhunderts. Dieses Buch ist ein
unveränderter Nachdruck der längst vergriffenen Originalausgabe von 1890.