Die Zeit in welcher es den Anschein hatte als halte man jedes positive Wissen für einen
Ballast der das Schiff der Spekulation im schnellen Segeln nur hindere scheint zu Ende zu
gehn. Immer mehr drängt sich die Überzeugung auf dass wenn auch nicht die Philosophie einer
sogenannten positiven Basis bedarf doch den Philosophen vor der Gefahr den Boden zu verlieren
und in nebulose Hirngespinste zu geraten Nichts so sichert wie gründliche Kenntnisse. Von den
Zweigen aber des positiven Wissens scheinen es mir heutiges Tages vornehmlich zwei zu sein auf
welche sich wer Philosophie zu seinem Lebensberufe macht mit Eifer zu legen hat es sind die
theologischen und die naturwissenschaftlichen Studien. Nicht nur weil in diesen Gebieten der
Philosophie am Meisten zu tun übrig gelassen halte ich dies für notwendig sondern weil beide
eben ihres ganz heterogenen Charakters wegen sich ergänzen und gerade so zusammengehören wie
auf der Schule Sprachen und Mathematik. [...] Der Philosoph Johann Eduard Erdmann stellt in
seinem vorliegenden Werk die Frage Natur oder Schöpfung? an die Naturphilosophie und
Religionsphilosophie. Dieses Buch ist ein sorgfältiger Nachdruck der längst vergriffenen
Originalausgabe von 1840.