Die nachfolgenden Aufsätze geben die Eindrücke wieder welche ich auf einer Reise in den
Vereinigten Staaten in den Jahren 1873 - 74 von den dortigen Städten gewann sowie von manchem
was mit den Städten in Zusammenhang steht. Bei der Bedeutung des Städtewesens in Nordamerika
können sie gleichzeitig als ein erhebliches Stück Kulturbild gelten. Die Tatsachen welche
angegeben sind wurden mit Sorgfalt geprüft und ohne wissenschaftlich erschöpfend sein zu
wollen kann das Werkchen den Anspruch erheben seinen Gegenstand mit Treue zu schildern. Im
Gesamteindruck der größeren amerikanischen Städte wiegen von unwesentlichen örtlichen
Besonderheiten abgesehen vier Erscheinungen unbedingt vor. Es sind die geraden und breiten
Straßen der starke Verkehr die durchschnittlich geringe Größe der Häuser die scharfe
Sonderung der Geschäfts- und Wohnstraßen. Die große Zahl und geringe Größe der Häuser ist
besonders auffallend in wirklichen Großstädten wie Philadelphia das in dieser Hinsicht einzig
unter den Großstädten der Welt dasteht und New York. Sie beruht auf der gesunden Vorliebe für
geschlossene Häuser Familienhäuser und trägt gewiß viel zum körperlichen und geistigen
Wohlsein der Bewohner bei. Aber das System ist auf die Dauer nicht in der Ausdehnung haltbar
welche es jetzt einnimmt in New York nehmen große Mietshäuser welche das Boden- und
Baukapital besser ausnützen von Jahr zu Jahr mehr überhand. [...] Friedrich Ratzel reiste im
19. Jahrhundert in die Neue Welt. In dem vorliegenden ersten Band schildert er seine
Reiseeindrücke aus den Großstädte New York mit dem Hudson Saratoga Boston Cambridge
Philadelphia und Washington. Eindrucksvoll und erlebnisreich beschreibt er dabei das Leben in
den jeweiligen Städten besondere Gebäude und weitere interessante Begebenheiten. Dieses
wundervolle Buch ist ein unveränderter Nachdruck der längst vergriffenen Originalausgabe von
1876.