Dem Besiegten gerecht zu werden ist eine der schwierigsten Aufgaben die dem Historiker
gestellt sind. Das hat in einem Maße wie wenig andere Pompejus erfahren kaum je ist sein Bild
als Staatsmann und Feldherr richtig gezeichnet worden. Pompejus Magnus war nichts weniger als
eine große Persönlichkeit kleinlich und ohne jede Wärme des Gemüts hat er niemals wirkliche
Sympathie zu erwecken verstanden denn die Zuneigung die Cicero nicht selten für ihn zu
empfinden vorgibt ist kein echtes Gefühl vielmehr sucht er aus einer verfehlten politischen
Berechnung sie sich selbst einzureden wie kühl er wirklich über ihn dachte hat er in intimen
Äußerungen oft genug und zuletzt noch bei seinem Tode ausgesprochen. Die rücksichtslose Art
mit der Pompejus immer wieder die Partei wechselte und seine Anhänger und Werkzeuge kühl fallen
ließ die Heuchelei mit der er seine Absichten zu verhüllen suchte und verlangte daß ihm dem
scheinbar Widerstrebenden die Stellung aufgedrängt werde die er im Herzen begehrte und dazu
die Gewissensskrupel die ihn dabei plagten nicht weil er sich über Gesetz und Moral
hinwegsetzte tiefere ethische Empfindungen lagen ihm ganz fern sondern weil er die formale
Korrektheit die ihm imponierte nicht beobachten konnte das alles sind abstoßende Züge und
zeigen ganz wie sein äußerst charakteristisches Porträt die kleine verschmitzte Persönlichkeit
die die Rolle eines Großen spielen möchte der sie in keiner Weise gewachsen ist. [...] Der
Historiker Eduard Meyer beschreibt in dem vorliegenden Band ausführlich und detailliert Cäsars
Monarchie und das Prinzipat des Pompejus die innere Geschichte Roms von 66 bis 44 v. Chr.
Dieses besondere Buch ist ein unveränderter Nachdruck der längst vergriffenen Originalausgabe
von 1922.