Drei Punkte sind es welche bei der Betrachtung eines Sprachlauts zur Erwägung kommen: sein
Wesen sein Ursprung sein Zeichen man nennt die drei darauf sich gründenden Standpunkte der
Lautbetrachtung: den phonetischen den etymologischen den graphischen. Die Entzifferung der
Hieroglyphen Keilschriften Runen so weit es sich hierbei überhaupt um Lautzeichen handelt
ist eine paläographische Aufgabe. Die Frage wie im Deutschen die Länge der Vokale am besten
bezeichnet werde ist ein viel besprochenes orthographisches Problem. Die bisher übliche
Scheidung zwischen f und s ist eine lediglich kalligraphische Gewohnheit die mit dem Lautwert
jener Buchstaben nicht das mindeste zu tun hat. Wir unsererseits jedoch haben in diesen
Blättern jene kalligraphische Scheidung zu einer orthographischen benutzt welche gerade an
dieser Stelle des Lautsystems dringend geboten war indem wir nämlich mit f den weichen mit s
den harten Zischlaut bezeichnen. [...] Der deutsche Sprachwissenschaftler Hermann Berthold
Rumpelt beschreibt in seinem vorliegenden Werk das natürliche System der Sprachlaute und sein
Verhältnis zu den wichtigsten Kultursprachen. Besondere Berücksichtigung findet dabei die
deutsche Grammatik und Orthographie. Dieses Buch ist ein unveränderter Nachdruck der
Originalausgabe von 1869.