Als ich vor längerer Zeit in meiner Abhandlung über König Wenzel von Böhmen als deutschen
Liederdichter und über die Unechtheit des altböhmischen Pisen milostná krále Vácslava an mehren
Stellen meine Zweifel an der Echtheit eines anderen angeblich altböhmischen Literaturdenkmales
der sogenannten Königinhofer Handschrift ziemlich unzweideutig an den Tag legte fühlte ich
von vorn herein die Verpflichtung meine Gründe für diese Annahme ausführlicher darzustellen.
Es ist seither der Streit von anderer Seite begonnen worden und ich durfte hoffen daß er auch
in entscheidender Weise geschloßen würde da ausgezeichnete Männer sich daran beteiligten. Man
ist lebhaft und teilweise nicht ohne Erbitterung für und wider die angezweifelten Denkmäler
eingetreten aber ein positives Resultat und eine endgiltige Lösung scheint in der eigentlichen
Frage nicht herbei geführt. [...] Vorliegendes Werk beschreibt ausführlich die Königinhofer
Handschrift und die Hintergründe für die Vermutung der Fälschung dieser Schrift die vermutlich
von Václav Hanka hergestellt wurde und eine mittelalterliche Liedersammlung mit 14 Gedichten
und Gedichtfragmenten epischer und lyrischer Form in alttschechischer Sprache darstellt. Dieses
Buch ist ein unveränderter Nachdruck der Originalausgabe von 1860.