Von allen Küstensäumen Afrikas ist der nach Westen schauende der atlantische der Menschheit
am längsten verschlossen geblieben. Ja heute noch trotzdem gerade in der zweiten Hälfte
unseres Jahrhunderts seitens zahlreicher Forschungsreisenden die anerkennenswertesten Versuche
zur Aufhellung jener Gestade und ihrer Hinterländer gemacht worden trotzdem jahraus jahrein
Tausende den verschiedensten Nationen angehöriger Dampf- und Segelschiffe längs der Westseite
jenes Erdteils verkehren harren dort noch ausgedehnte Strecken selbst der unmittelbarsten
Küstengebiete einer gründlichen Erforschung und genauen Beschreibung. Es finden sich aber auch
nirgends jene berüchtigten typischen Verhältnisse Afrikas in plastischer hydrographischer
klimatischer und politischer Beziehung welche ihm die Bezeichnung des plumpsten und
unzugänglichsten sowie des ungesundesten und unkultiviertesten Erdteils eingebracht haben so
hochgradig ausgeprägt als auf seiner atlantischen Seite. Gleichwohl sollen wie uns Herodot in
seinem Geschichtswerke freilich nicht ohne eigenen Vorbehalt berichtet schon um 600 v. Chr.
phönizische Seeleute auf Befehl des ägyptischen Königs Necho vom roten Meer aus um das
afrikanische Festland herum und durch die herakleischen Säulen wieder nach Ägypten
zurückgefahren sein so dass sie also auch von der ganzen Westküste Afrikas Kenntnis erhalten
haben mussten. [...] Dieses Buch ist ein unveränderter Nachdruck der Originalausgabe von 1898.