Der vorliegende Atlas verdankt seine Entstehung der vielfältigen Anregung welche die
Beschäftigung in der psychiatrischen Klinik in Giessen mir gebracht hat. Es ist unzweifelhaft
dass in der Psychiatrie das Bedürfnis besteht die komplizierten Krankheitserscheinungen
welche zur Beobachtung gelangen auf diese oder jene Weise zu einer objektiven Darstellung zu
bringen. Gewiss kann vieles durch die einfache Beschreibung wiedergegeben werden. Allein
hierbei liegt die Gefahr immer wieder nahe dass in den wiedergegebenen Beobachtungen ein
subjektives Moment zum Ausdruck kommt welches bei der Beurteilung der Resultate wesentlich
berücksichtigt werden muss. Besonders schwierig liegen die Verhältnisse bei der Schilderung
physiognomischer und mimischer Erscheinungen. Selbst wenn ein Gesichtsausdruck durch längere
Zeit festgehalten wird ist es oft beinahe unmöglich alle Feinheiten und besonders alle
charakteristischen Innervationen zu beschreiben ganz abgesehen von denjenigen
Geisteskrankheiten bei welchen Haltung und Ausdruck fortwährenden Veränderungen unterworfen
sind. Dieser Atlas der Geisteskrankheiten ist ein unveränderter Nachdruck der Originalausgabe
von 1902. Illustriert mit über 100 historischen Abbildungen.